Der Brandenburger Landespokal bot am Viertelfinaltag ein echtes Traditionsduell: Der SV Babelsberg 03 empfing im Karl-Liebknecht-Stadion den FC Energie Cottbus. Über 6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten für eine aufgeheizte, emotionale Atmosphäre – ganz so, wie man es sich für ein KO-Spiel zwischen zwei der größten Fußballnamen Brandenburgs wünscht. Am Ende setzte sich Energie Cottbus mit 2:1 durch und zog verdient, aber keineswegs problemlos, ins Halbfinale ein.

Babelsberg erwischt Traumstart
Die Hausherren legten mutig und aggressiv los und zeigten sofort, dass sie dem Favoriten nicht nur Paroli bieten, sondern ihn auch ärgern wollten. Bereits in der 9. Minute gelang Nulldrei der perfekte Start: Nach einem schnellen Umschalten landete der Ball bei Tino Schmidt, der aus halblinker Position trocken ins lange Eck abschloss. Das KarLi explodierte – 1:0 für Babelsberg.

Cottbus wirkte überrascht, fand zunächst nicht in die Zweikämpfe und tat sich schwer, das Pressing der Babelsberger zu umspielen. Erst nach etwa 20 Minuten kam die Mannschaft von Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz besser in die Partie.
Cottbus antwortet – und übernimmt Kontrolle
Nach der schwierigen Anfangsphase spielte sich Energie immer häufiger in den Strafraum der Gastgeber. In der 32. Minute fiel der verdiente Ausgleich: Ein scharf geschlagener Eckball landete bei Axel Borgmann, der am zweiten Pfosten einlief und zum 1:1 einköpfte.
Kurz vor der Pause hatten die Cottbuser sogar die Chance zur Führung, doch Babelsberg-Keeper Louis Hollinger parierte stark gegen Lokotsch. So ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Kabinen.
Intensiv, umkämpft – und Cottbus eiskalt
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein typisches Pokalspiel: Viele Zweikämpfe, enorme Leidenschaft und spielerisch wechselhafte Phasen. Babelsberg zeigte weiterhin Herz und hielt den Favoriten in Schach, doch je länger das Spiel dauerte, desto klarer wurde: Cottbus hat mehr Tiefe im Kader und konnte das Tempo höher halten.
In der 68. Minute fiel dann das, was sich angedeutet hatte. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Babelsberger schaltete Cottbus blitzschnell um. Der Ball landete bei Tim Heike, der mit einem präzisen Flachschuss aus 16 Metern zum 2:1 vollstreckte. Die Energie-Bank riss die Arme hoch, während das KarLi in einem Moment der Stille verharrte.

Babelsberg wirft alles nach vorne
In den letzten zehn Minuten wurde das Spiel noch einmal wild. Babelsberg drückte, spielte mit großem Mut und bekam in der 89. Minute sogar die Riesenchance zum Ausgleich – doch der eingewechselte Marlon Böhm schoss freistehend über das Tor.
Cottbus verteidigte den Vorsprung mit viel Erfahrung und brachte das Ergebnis schließlich über die Zeit. Nach 94 intensiven Minuten pfiff der Schiedsrichter ab: Energie steht im Halbfinale – Babelsberg verabschiedet sich mit erhobenem Kopf.
Verdienter Sieger – stolzer Gastgeber
Energie Cottbus war über weite Strecken das reifere Team und sicherte sich deshalb verdient den Einzug ins Halbfinale. Babelsberg zeigte jedoch eine leidenschaftliche Leistung, die Respekt verdiente und das Duell zu einem echten Pokalhighlight machte.
